Die Schwiegershäuser Krippe
Ein unverhofftes nachträgliches Weihnachtsgeschenk
Vor dem ersten Gottesdienst im Januar 2025 – also einige Tage nach Weihnachten und auch schon ein paar Tage nach Silvester – hat unsere Küsterin Petra Utermöller eine neue Krippenfigur bei der Schwiegershäuser Krippe entdeckt: ein Pastor. Ganz heimlich hat sich die Figur in die Krippe geschlichen; nahezu unbemerkt.
Weihnachten 2001 wurde die Krippe der Michaeliskirche Schwiegershausen, bestehend aus einem typischen Schwiegershäuser Bauernhaus mit Stall und Schleppdach sowie ein paar Figuren, das erste Mal in der heutigen Form auf einem Tisch in der Kirche aufgebaut. Danach kamen jedes Jahr neue Figuren dazu. Geschnitzt wurde alles von Georg Bock aus Bad Lauterberg.
Inzwischen gehören zur Schwiegershäuser Krippe ca. 40 menschliche und tierische Figuren. Schon seit einigen Jahren muss die Krippe auf zwei Tischen aufgebaut werden. Einige der Figuren sind alten Fotos nachempfunden. Ähnlichkeiten mit (verstorbenen aber auch noch lebenden) Schwiegershäuserinnen und Schwiegershäusern sind also nicht ausgeschlossen.
In den Weihnachtsgottesdiensten war viele Jahre ein Highlight, wenn bei den Abkündigungen bekannt gegeben wurde, welche Figur neu dazugekommen ist. Und nach den Gottesdiensten versammelten sich oft Menschentrauben um die Krippe, um die neue Figur zu suchen, zu bestaunen und darüber zu beratschlagen, welche Schwiegershäuserin/welcher Schwiegershäuser wohl als Vorlage diente.
Zu den Figuren gehören neben Maria, Josef, dem Jesuskind, Ochs und Esel u. a. eine Trachtengruppe mit Hochzeitspaar (in echter Schwiegershäuser Tracht), Kiepenfrauen, Lina Koch im Wooremantel, drei Tippelbrüder, eine Hebamme und sogar die Wildschweinrotte, die im Jahr 2001 durch Schwiegershausen gezogen ist.
Georg Bock, Jahrgang 1938, musste das Holzschnitzen aus gesundheitlichen Gründen inzwischen leider aufgeben. Im Jahr 2021 - also 20 Jahre, nachdem die Krippe das erste Mal in ihrer heutigen Form aufgestellt wurde - kam die letzte Figur dazu.
Bis jetzt. Denn obwohl ihm das Schnitzen schwer falle, weil es die Augen und Hände sehr anstrenge, wollte Georg Bock den Pastor unbedingt noch schnitzen. Und wie so viele Figuren vorher, hat er der Kirchengemeinde auch diesen Pastor geschenkt.
Die Michaeliskirche Schwiegershausen sagt von Herzen DANKE!
(Quellen: Südniedersachsen, Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege, 52. Jahrgang, 03.12.2024; Telefonat Pastor Schmidt mit Herrn Bock im Januar 2025)
Die Schwiegershäuser Weihnachtskrippe von Georg Bock
Quelle: Zeitschrift "Südniedersachsen" Heft 3/24, Hrsg. Arbeitsgemeinschaft für Südniedersächsische Heimatforschung
Schwiegershausen Krippe.pdf (909 KB)