Archiv 2022

Aus dem digitalen Adventskalender 2022

Knecht Ruprecht (auf Schwiegershäuser Platt)

Sprecher: Reiner Wode; Übersetzung: Helga Zellmann

Die Geschichte vom beschenkten Nikolaus

von Alfons Schweiggert; Sprecherin: Steffi Wode

Der kleine Stern und der Waldadvent

nach Elke Bräunling; Sprecherin: Steffi Wode

Die Geschichte von den Weihnachtsgeschenken

von Ursula Wölfel; Sprecherin: Steffi Wode

Die Heiligen Drei Könige auf ihrem Weg nach Bethlehem

von Ursula Kirchberg; Sprecherin: Steffi Wode

Interpretation des Liedes „Wie soll ich dich empfangen?“ von Paul Gerhardt

von Pastor i. R. Dr. Hermann Mahnke

Für den digitalen Adventskalender von Schwiegershausen habe ich das Adventslied „Wie soll ich dich empfangen?“ von Paul Gerhardt (Evangelisches Gesangbuch Nr. 11,1–8) ausgesucht, weil es uns deutlich machen kann, was der Advent Jesu – sein Kommen in diese Welt – für uns Menschen bedeutet. Die vielen Advents- und Weihnachtsbräuche, die wir kennen, pflegen und lieben, haben eigentlich nur dann einen Sinn, wenn wir wissen, warum wir dieses tun.

Stro­phe
1: Wie soll ich dich empfangen und wie begegn ich dir, o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier? O Jesu, Jesu, setze mir selbst die Fackel bei, damit, was dich ergötze, mir kund und wis­send sei.

Das lateinische Wort „Advent“ bedeutet „Ankunft“. Wir berei­ten uns in der Adventszeit auf die Ankunft Jesu, des Sohnes Got­tes, in diese Welt vor. Und da stellt sich auch uns die Frage der ersten Strophe: Wie empfangen wir den recht, der da kommt, wie begegnen wir ihm sachgemäß? Die Antwort, die uns Paul Ger­hardt gibt, lautet: O Jesu, setze mir selbst die Fackel bei, damit, was dich ergötze, mir kund und wissend sei. Das bedeutet: O Je­sus, erleuchte du mich durch dein Licht, damit ich erkenne, was dir ge­fällt. Damit ich glaube und handle, wie du es für richtig hältst. Wie soll ich dich empfangen? Ich weiß es nicht, darum hilf Du mir, Herr, erleuchte mich, dass ich mich deinem Kommen öffne. 

Strophe
2: Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin, und ich will dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn. Mein Herze soll dir grü­nen in stetem Lob und Preis und deinem Namen dienen, so gut es kann und weiß.

Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin
: Als Jesus am Ende seines Wirkens in Jerusalem einzog, da wurde er freudig auf diese Weise begrüßt. Ho­sianna, rief das Volk, gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Doch diese Freude währte nur kurz. Wenige Tage spä­ter riefen dieselben Leute: Kreuzige ihn! Denn Jesus hatte ih­re Erwartungen enttäuscht. Er war mit den bösen Römern nicht ins Gericht gegangen, die das jüdische Land besetzt hielten. Leid, Un­ge­rech­tig­keit und Not hatte er nicht schlag­artig beseitigt. Ein enttäuschender Heiland und Retter! 

Der Liederdichter Paul Gerhardt stellt seine eigenen Überlegungen und Wünsche hintenan. Er macht Jesus keine Vorschriften, wie er zum Heil un­serer Welt handeln soll. Er möchte ihn begrüßen, freudig wie die Menschen in Jerusalem, aber seine Freude soll nicht nur ein paar Tage, ein paar Stunden oder einen Gottesdienst lang währen. Sondern sie soll zu Herzen gehen, von Herzen kommen: Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis. Damit er nicht über eigene falsche Wünsche und Erwartungen stolpert, wendet sich Paul Gerhardt dem Geschick Jesu zu, um darüber nachzusinnen, inwiefern er der Heiland der Welt ist, und warum wir uns über sein Kommen immer wieder freuen dürfen. Darüber spricht er in den Strophen 3–5: 

Strophe 3: Was hast du unterlassen zu meinem Trost und Freud, als Leib und Seele saßen in ihrem größten Leid? Als mir das Reich ge­nommen, da Fried und Freude lacht, da bist du, mein Heil, kom­men und hast mich froh gemacht.

Strophe 4: Ich lag in schweren Banden, du kommst und machst mich los; ich stand in Spott und Schanden, du kommst und machst mich groß und hebst mich hoch zu Ehren und schenkst mir großes Gut, das sich nicht lässt verzehren, wie irdisch Reichtum tut.

Strophe 5: Nichts, nichts hat dich getrieben zu mir vom Himmelszelt als das geliebte Lieben, damit du alle Welt in ihren tausend Pla­gen und großen Jammerlast, die kein Mund kann aussagen, so fest um­fangen hast.

Das sind seltsame Gedanken, die Paul Gerhardt da ausspricht. Wir können sie nur begreifen als Worte eines Menschen, nachdem er zu einem lebendigen Glauben an Christus gefunden hat. Im Nachhinein sehen die Dinge oft anders aus als vorher oder mittendrin. Paul Gerhardt betrachtet sein Le­ben. Er stellt zwei Linien fest: Die eine Linie ist von der Sünde geprägt. Sünde – dieses heute peinlich gemiedene Wort – bedeutet in der Bibel ein Leben, in dem ein Mensch von Gott getrennt lebt, in dem er der Güte Gottes misstraut, in dem er ungehorsam gegen Gott ist (= unwillig, auf Gott zu hören), in dem er Gott nicht vertraut, nicht an ihn glaubt. Moralische Entgleisungen sind Folgen aus dieser gottlosen Haltung (Sünden). 

Wie sieht Sünde konkret aus? Zum Beispiel so, dass ich mich um Gott nicht weiter küm­mere. Dass ich keine Zeit für ihn habe, weil ich keine Lust verspü­re, über sein Wort nachzudenken. Ein Sün­der kann sagen: Ich bin mit mir zufrieden, ich bin okay, ich mache alles richtig, ich bin der Herr, mein Gott. Ich weiß am besten, was mir im Le­ben nützt. Ich brauche darum Gottes Wort und seine Gebote nicht. Was kümmern mich die an­deren, oder die Umwelt? Ich bin mir selbst der Näch­ste.

Viele Menschen leben in dieser Haltung. Wenn man sie fragt, was eigentlich Sinn und Ziel ihres Lebens ist, dann werden sie verle­gen. Vielleicht ist die Arbeit, das schnelle Auto, das Eigenheim oder der Garten ihr selbstgewählter Lebensinhalt. Welche Hoff­nung haben sie über den Tod hinaus? Welche? 

Dieses alles, was ich da eben beschrieben habe, nennt die Bibel „Sünde“. Sünde ist also ein Leben ohne Gott, ein Leben, aus dem Gott ausgeklammert wird. Ich lag in schweren Banden: die vierte Strophe nennt die Sünde eine Gebundenheit an mich selbst. Ich stand in Spott und Schanden: ohne Glauben habe ich keine Hoffnung, keinen Trost, keine unvergängliche Freu­de. Ohne Glauben, Gott und Christus bin ich arm dran. Natürlich bemerke ich das nur, wenn ich ehr­lich bin. Ohne Glauben gehöre ich nicht ins Reich Gottes, bleibe ich ein geplagter, bejammernswerter Mensch, so führt es die 3. Strophe aus.

Wie gesagt, erst im nachhinein, also erst im Glauben kann der glaubende Mensch das Elend und den Jammer des Un­glaubens erkennen. Wie der Liederdichter Paul Gerhardt. Und da­mit kommen wir zur zweiten Linie, die sein Leben prägt. Er hat zum Glauben an Christus gefunden. Er hat entdeckt: Christus ist auch für mich geboren. Er ist auch für mich in die Welt gekom­men. Er ist auch für mich gestorben, und Gott hat ihn – auch mir zur Hoffnung – von den Toten auferweckt. Ich darf glauben, ich darf eine lebendige Beziehung zu Gott haben. Ich darf im Gebet mit ihm sprechen. Und er spricht zu mir durch sein Wort, die Bi­bel und die Predigt. Christus richtet mich auf und schenkt mir Trost, Ge­borgenheit und Frieden durch seine verborgene Gemeinschaft. 

Das, was er im Glauben mit Christus erfährt, nennt Paul Gerhardt in der 3. Strophe: du hast mich froh gemacht. In Strophe 4: du hast mich von schweren Banden befreit und hoch zu Eh­ren erhoben. In der 5. Strophe nennt er noch das Motiv Christi: Nichts als reine Lie­be zu uns Menschen hat ihn bewogen, um unseretwillen Mensch zu werden, an unserer Statt Gott vollkom­men zu dienen und gehorsam zu sein. Durch sein unschuldiges Leiden und Sterben am Kreuz für uns hat er unsere Sünde, unsere Gottes­ferne überwunden. Das Kreuz ist die Brücke, über die wir alle in Gottes Gemeinschaft gelangen. Liebe zu uns: das ist das Motiv des Heilandes, der gekommen ist, uns Heil und ewiges Leben zu schenken. 

Strophe6: Das schreib dir in dein Herze, du hochbetrübtes Heer, bei de­nen Gram und Schmerze sich häuft je mehr und mehr; seid unver­zagt, ihr habet die Hilfe vor der Tür; der eure Herzen labet und tröstet, steht allhier.

Wir leben in einer vergänglichen Welt und nicht im Reich Gottes! Friedlosigkeit, Angst, Hass, Terrorismus unvorstellbaren Ausmaßes, Angriffskriege wie gerade der Russen gegen die Ukraine, Un­gerech­tig­keit, Krankheit, Leid und vielfältige Not wie Stürme und Überflutungen (Folgen der Klimakrise) und vielfaches Hungerelend prägen das Leben auf Erden. Kein Wunder, wenn wir die Ohren spitzen und es gerne hören, dass unser Helfer vor der Tür steht, bereit, uns zu helfen, unsere Herzen zu laben und zu trösten. Soll er doch hereinkom­men! Wir warten doch schon lange auf einen Retter, der alle Not wendet. Soll er doch kommen! Nur zu! 

Vorsicht
, mahnt Paul Ger­hardt, Vorsicht, passt auf, dass ihr euch nicht sein Kommen und sei­ne Hilfe verbaut, etwa durch ungeistlichen Tatendrang oder durch misstrauische Angst vor der Wahr­heit, die er auch mit­bringt. Davon handeln die Strophen 7 und 8:

Strophe 7: Ihr dürft euch nicht bemühen noch sorgen Tag und Nacht, wie ihr ihn wollet ziehen mit eures Armes Macht. Er kommt, er kommt mit Willen, ist voller Lieb und Lust, all Angst und Not zu stillen, die ihm an euch bewusst.

Strophe 8: Auch dürft ihr nicht erschrecken vor eurer Sündenschuld; nein, Jesus will sie decken mit seiner Lieb und Huld. Er kommt, er kommt den Sündern zum Trost und wahren Heil, schafft, dass bei Gottes Kindern verbleib ihr Erb und Teil.

Er kommt. Die Hilfe steht vor der Tür. Er kommt, weil er kom­men will, weil er uns liebt, weil er uns Angst und Not nehmen will. Aber mit Drängen, mit Vorschriften, wie er zu kommen hat, mit sorgen­vollen, pausenlosen und ungeduldigen Gebeten beschleunigen wir sein Kommen nicht. Die einzig an­gemessene Haltung ihm gegenüber ist unser Glaube: dass wir ein­fach darauf vertrauen, dass er kommt, dass er auch zu mir kommt. Dass er auch dieses Jahr, in dieser Adventszeit, an die­sem Weihnachtsfest mir etwas schenken will von sich: Glau­be, Hoffnung und Liebe. 

Einfach darauf vertrauen, dass er kommt, das bedeutet: Ich will jetzt auf sein Wort besonders hören, und ich darf damit rechnen, dass das Wirkung hat. Denn sein Wort ist ein schöpferisches Wort. Es verändert mich. Es pflanzt mir Hoffnung ein. Es schenkt mir Gottvertrauen in dieser heillosen und friedlosen Welt. Es macht mich nach und nach zu einem liebevolleren Men­schen. 

Sein erstes Kommen vor über 2000 Jahren verlief seinerzeit ohne Aufsehen. Ärmlich wurde er geboren. Und sein Kommen heute ver­läuft ebenso unscheinbar: In seinem Wort kommt er in mein Herz, ohne dass ich groß etwas bemerke. Aber vielleicht entdecke ich doch im Laufe meines Lebens, dass mich mein Glaube prägt, dass ich verständnisvoller werde, dass ich eine lebendige Hoffnung auf Gottes Liebe und Allmacht erhalten habe, die mir im Leben und auch angesichts des Gedan­kens an mein einstiges Ster­ben hilft. 

Vielleicht entdecke ich im Laufe meines Lebens auch, dass ich durch mein Vertrauen auf Christus mir selbst gegenüber ehrlich sein kann. Ich brauche mir nicht vor­zumachen, wie gut ich doch bin. Ich muss kein Weiße-Weste-Christ sein, denn ich bin ein Mensch mit Fehlern und Schwächen. Aber das macht nichts, denn Chri­stus ist ja für Sünder gestorben. Er liebt mich, Gott liebt mich um Christi willen, und darum darf ich mich, wie es die 8. Strophe sagt, zu Gottes Kindern, zur Familie Gottes zäh­len – bis in die Ewigkeit. Als Glau­ben­der be­greife ich das und kann mich darüber freu­­en. Einem Nichtglaubenden werden diese Gedanken fremd blei­ben.
Wie soll ich dich empfangen? Eigentlich gibt es nur eine ganz kurze Antwort auf diese Frage, und die lautet: Im Glauben empfange ich Christus für mich. Und darum können wir mit Worten aus dem Markusevangelium (Kapitel 9 Vers 24) beten: „Herr, ich glaube. Hilf meinem Unglauben!“

Adventszeit in der Michaeliskirche (November/Dezember 2022)

Auch in diesem Jahr gab es wieder die Advents- und Weihnachtsgrüße zum Selberpflücken. Jede und jeder konnte – gerne auch mehrmals – in der Kirche einen Gruß von der Leine pflücken (die Kirche ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet). Man konnte eine Karte für sich selber pflücken oder für jemanden aus dem Dorf, die oder der nicht in die Kirche gehen mag, sich aber über einen Gruß freuen würde. Oder man verschickte die Karte per Post an jemanden, der oder dem man damit eine Freude machen möchte.

Und auch die Krippe stand schon. Noch waren nur wenige Figuren vor Ort, aber viele haben sich schon auf den Weg gemacht. 

Nacht der Chöre 2022 (Oktober 2022)

Am Samstag, den 22. Oktober 2022 fand bundesweit die Nacht der Chöre statt. An diesem Tag haben etliche Chöre ihre Stimmen für Gerechtigkeit erhoben. Auch Chöre aus unserer Region waren Teil dieser großen Aktion.

Die Aegidiensingers Wulften, der Gemischte Chor Schwiegershausen und die Singgemeinschaft der Männerchöre Schwiegershausen/Badenhausen luden zum gemeinsamen Benefizkonzert um 19:00 Uhr in die Michaeliskirche Schwiegershausen ein.

Der Eintritt zum Konzert war frei. Es konnten Spenden in Höhe von 515 € ersungen werden, die zu 100% an Brot für die Welt gingen.

Jubiläumskonfirmation 2022 (Oktober 2022)

Im Gottesdienst am 9. Oktober 2022 wurde die Jubiläumskonfirmation 2022 gefeiert.
Gefeiert wurden der Gnadene Jahrgang (Konfirmation 1952), der Eiserne Jahrgang (Konfirmation 1957), der Diamantene Jahrgang (Konfirmation 1962), der Goldene Jahrgang (Konfirmation 1972) und der Silberne Jahrgang (Konfirmation 1997).

Der Gottesdienst, geleitet von Pastor Stefan Schmidt, wurde unter Mitwirkung von Lektorin Steffi Wode und dem Kirchenvorstand gefeiert. Für die musikalische Umrahmung sorgten Kerstin Lüer an der Orgel und die Flöterellas.

Erntedank (Oktober 2022)

Mit dem Erntedankfest erinnern Christinnen und Christen an den engen Zusammenhang von Mensch und Natur. Gott für die Ernte zu danken, gehörte zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen. Traditionell werden in den Kirchengemeinden die Altäre zum Abschluss der Ernte mit Feldfrüchten festlich geschmückt. In Schwiegershausen wird der Altarraum seit vielen Jahren von den Landfrauen geschmückt. Vielen Dank dafür.
Und in unserer Gemeinde ist es Tradition geworden, dass die Schwiegershäuser Trachten (meist ausschließlich von den Gottesdienstbesucherinnen) zum Kirchgang getragen werden. Es ist immer ein sehr schöner Anblick, diese Trachten im Kirchenraum zu sehen.

Mit der Bitte des Vaterunsers „unser tägliches Brot gib uns heute“ wird - nicht nur an Erntedank - an die katastrophale Ernährungssituation in den ärmsten Ländern der Erde erinnert. Im christlichen Verständnis gehören das Danken und Teilen zusammen. Erntedank-Gottesdienste sind daher oft mit einer Solidaritätsaktion zugunsten notleidender Menschen verbunden; z.B. für die Tafeln oder Brot für die Welt.

Jubiläumskonfirmation 2021 (September 2022)

Im Gottesdienst am 18. September 2022 wurde die Jubiläumskonfirmation aus 2021 nachgeholt.
Gefeiert wurden der Gnadene Jahrgang (Konfirmation 1951), der Eiserne Jahrgang (Konfirmation 1956), der Diamantene Jahrgang (Konfirmation 1961), der Goldene Jahrgang (Konfirmation 1971) und der Silberne Jahrgang (Konfirmation 1996).

Der Gottesdienst, geleitet von Pastor Stefan Schmidt, wurde unter Mitwirkung von Lektorin Steffi Wode und dem Kirchenvorstand gefeiert. Für die musikalische Umrahmung sorgten Kerstin Lüer an der Orgel und die Flöterellas.

Konfibaum 2021/2022 gepflanzt (März 2022)

Am 29. März 2022 haben die Konfis 2021/2022 zusammen mit Pastor Schmidt ihren Konfi-Baum gepflanzt.

Bereits seit 1992 ist es Tradition in unserer Kirchengemeinde, dass der Konfi-Jahrgang wenige Wochen vor der Konfirmation in der Schwiegershäuser Feldmark einen Baum pflanzt. In diesem Jahr wurde ein Birnbaum von der Sorte Köstliche aus Charneux gepflanzt.

Sponsor des Baumes ist die Sparkasse Osterode, Organisation und Pflege über nimmt der NABU und Platzgeber für den Baum ist die Feldmarksgenossenschaft Schwiegershausen.

Gepflanzt haben (Gruppenbild, von links nach rechts):
Tamara Lenz (SPK), Reiner Deichmann (NABU), Felix Müller, Nicolas Tim Bode, Pastor Stefan Schmidt, Zoe Bierwirth, Pauline Waldmann, Emma Waldmann, Linna Göldner, Yara Kadawy, Nele Wode und Clemens Malte Thomssen. Auf den Bildern fehlt Jannis Waldmann.

Passionsbrief des Landesbischofs Ralf Meister (März 2022)

Was von Anfang an war,
was wir gehört haben,
was wir gesehen haben mit unsern Augen,
was wir betrachtet haben und unsere Hände betastet haben,
vom Wort des Lebens -
das verkündigen wir auch euch,
damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt;
und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater
und mit seinem Sohn Jesus Christus.
Und dies schreiben wir,
auf dass unsere Freude vollkommen sei.
(1. Joh. 1, 1.3.4)


Liebe Geschwister,

wann können wir endlich wieder durchatmen? Wann kommt sie wieder, eine Friedenszeit in Europa, eine Zeit ohne Corona oder Impfdebatten, eine Zeit ohne die schmerzhaften Auseinandersetzungen über sexualisierten Missbrauch in unserer Kirche und die Schuld und die Scham? Wann können wir uns freuen am Frühling, am Kinderlachen, am Sonnenschein, ohne dass sie permanent überschattet werden von großen, beschwerlichen Ereignissen?

Sind es nur noch Erinnerungen, die wir tragen, so wie mancher - übrigens schon seit eineinhalb Jahrhunderten - erklärt: Eure Zeit ist vorbei; Religion und das Christentum spielen keine Rolle mehr. Manchmal erscheint es mir, als wenn wir uns an dieses Krisengerede schon so sehr gewöhnt haben, dass uns mehr oder weniger die Stimme versagt, wenn es um die Sache Christi geht.

Sind die Zweifel an den Verheißungen Gottes so mächtig geworden, dass wir nicht mehr mit IHM und seinem Handeln in unserer Welt rechnen? Erscheint es uns inzwischen selbst fremd zu bekennen: Ich glaube an den Auferstandenen? Und daran, dass er Leiden kennt und wenden kann? Dabei haben wir doch gehört, gesehen, geschmeckt, betastet. Wir gehen doch durch die Passionszeit auf Ostern zu!

Die Ängste, die wir durch diese Passionszeit tragen, sind realistisch und berechtigt. Doch sie bringen nicht den Verlust des Glaubens, sondern sie können auch seine Stärkung mit sich bringen. Wir allein, wir Menschen mit unseren Fähigkeiten und unserer Fehlbarkeit, unserem Egoismus und unserer Selbstliebe, werden unsere Gesundheit, den Frieden, diese Welt nicht erhalten. Selten stand uns das so deutlich vor Augen wie in diesem Jahr. Wir werden dem Menschen kein Morgen gestalten, in dem zu leben sich lohnt. Wir nicht, doch Gott! Denn die Auferstehung muss ja den Anfang machen, um dem enttäuschenden Handeln dieser Welt eine andere Perspektive zu geben. Noch hält alles Unheil an und diese Erde wird weiter gequält. Doch wir wurzeln mit Ostern in einer anderen Gewissheit.

Und diese Gewissheit fordert uns, nicht aufzuhören mit dem Glauben, dem Hoffen und Lieben. Machen wir die Hoffnung, die Gott uns gibt, nicht klein. Wir verraten unseren Auferstehungsglauben, wenn wir nicht teilnehmen am Gestalten dieser Hoffnung, für die Jesus Christus durch die Passion gegangen ist. Denn es ist eine glaubwürdige Hoffnung, die etwas vom Schmerz versteht.

Viele Menschen in der Ukraine und in Russland sind orthodoxe Christinnen und Christen. Die politischen Konflikte und der Krieg polarisieren auch die Kirchen. Die orthodoxe Kirche ist zum Teil gespalten, und es ist verstörend, wie sehr Patriarch Kyrill den russischen Präsidenten unterstützt. Doch er spricht nicht für die russisch-orthodoxe Kirche in der Gesamtheit. Zahlreiche Proteste, unter schwierigsten Bedingungen, von Geistlichen widersprechen ihm.

Gott und die Menschen, auch die Menschen in Russland, sind im Leiden verbunden. Wir leben in Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus, mit dem, der von Anfang an war. Beten wir deshalb gemeinsam und unablässig mit unseren ukrainischen und russischen Geschwistern um Einsicht und Frieden.

Wann können wir endlich wieder durchatmen? Wie können wir hoffen und glauben, dass Friede möglich ist? In diesen Tagen fand ich ein Gedicht von Hermann Hesse: „Dem Frieden entgegen“. Er hat es Ostern 1945 für die Waffenstillstandsfeier des Radio Basel geschrieben. „Kaum zu freuen wagt sich das Herz, ihm sind näher die Tränen“ schreibt er. „Aber wir hoffen. Und in der Brust lebt uns glühende Ahnung von den Wundern der Liebe. … Wollet! Hoffet! Liebet!“

Mit diesem österlichen Aufruf grüße ich Sie herzlich.

Gott segne und behüte Sie!

Ihr 
Ralf Meister
(Hannover, in der Passionszeit 2022 )

So viel du brauchst – Klimafasten 2022 (Februar 2022)

Landwirtschaft und Ernährung sind Schlüsselfaktoren auf dem Weg zu mehr Klimaschutz und Biodiversität – für ein gutes Leben für alle im Jetzt und in der Zukunft. Auch wir können unseren Beitrag dazu leisten, in Aktion treten und unseren Alltag bewusster gestalten – nicht zuletzt aus Verantwortung für die nachfolgenden Generationen. Die Fastenzeit bietet eine gute Gelegenheit dazu.

Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit

In den knapp sieben Wochen vor Ostern zwischen Aschermittwoch und Ostersamstag – im Jahr 2022 vom 2. März bis 14. April – besinnen wir uns der christlichen Tradition und üben Verzicht. Die Fastenzeit lädt dazu ein, Gewohnheiten zu hinterfragen, achtsam mit uns und unserem Umfeld umzugehen und alltägliche Dinge anders zu machen. Klimafasten geht dieser Tradition nach und ruft dazu auf, mit kleinen Schritten einen Anfang für mehr Klimagerechtigkeit zu entdecken. In diesem Jahr dreht es sich um eines unserer Grundbedürfnisse – die Nahrung. Nehmen Sie doch auch mal Ihre Gewohnheiten in den Blick: Vom Acker auf den Teller: Woher kommen die Lebensmittel und wie werden sie dort produziert? Wie sind die Lebensmittel verpackt und was passiert damit? Die (energiesparende) Zubereitung. Fleischarm, vegetarisch oder vegan? Es gibt viel zu entdecken!

Ideen zum Nachmachen

Eine Klimafastenbroschüre begleitet durch die eigene Fastenzeit und gibt praktische Anregungen für den Alltag. Das kostenlose Heft ist in der Auslage im Flur des Pfarrhauses erhältlich oder kann im Internet unter www.klimafasten.de heruntergeladen und/oder bestellt werden. Darüber hinaus finden im Rahmen der Klimafastenaktion an vielen Orten Veranstaltungsreihen mit Workshops, Vorträgen und Aktionen statt.

Feedback erwünscht!

Klimafasten ist eine ökumenische Initiative von 17 evangelischen Landeskirchen und katholischen Bistümern sowie MISEREOR und Brot für die Welt. Das Organisations-Team der Aktion Klimafasten am Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen freut sich über Ihre Anregungen und Erfahrungsberichte unter info@klimafasten.de oder auf Social-Media-Kanälen mit #klimafasten. 

(Text: H.-J. Kohlstruck)

Arbeiten im Pfarrgarten (Februar 2022)

Zugegeben, etwas nach Kahlschlag sieht er schon aus, unser Pfarrgarten. Pflegemaßnahmen im Garten sind aber dringend erforderlich. So wurden trockene Bäume und Büsche entfernt, Obstbäume beschnitten und die Hasel- und andere Büsche dieser Tage "auf den Stock" gesetzt. Nach dem Schnitt "auf den Stock" treiben sie  wieder aus und können so ihre Funktionen als Windbremse, Brutplatz
 für Vögel und Nahrungsquelle für viele Tierarten erfüllen. Pflegeschnitte an den Obstbäumen sind für diese sogar lebensverlängernd.

Der Kirchenvorstand dankt Armin Schreiber, Erwin Fichtner, Wilhelm Sonntag, Helmut Waldmann und Reiner Deichmann für ihre spontane Hilfe bei dieser Aktion. Wer Interesse an geschredderten Hackschnitzeln zum Mulchen hat, wird gebeten, sich mit Hans-Jörg Kohlstruck, Tel. 919083,  in Verbindung zu setzen. 

(H.-J. Kohlstruck)

Die Kirche steht vor großen Veränderungen (Januar 2022)

Eine sich stetig verändernde Gesellschaft verbunden mit einer generellen Ausdünnung des Christentums sorgen für einen Schwund bei der Zahl von Gemeindegliedern. Die Landkreise Goslar und Göttingen werden den Prognosen nach wie viele andere auch weiterhin deutlich Einwohner verlieren, wodurch die Kirchengemeinden sowie der Kirchenkreis Harzer Land gezwungen sind, ihre Strukturen dahingehend anzupassen.

Da sich diese Entwicklung durch ganz Niedersachsen zieht, gibt es seitens der Hannoverschen
Landeskirche eine Sparvorgabe von 12 Prozent, die in den Gemeinden vor Ort umgesetzt werden muss.

„Das sind gravierende Veränderungen“, sagt Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng und hat viel
Verständnis dafür, dass alles, was da kommt, vielen Menschen erst einmal Angst macht. Aus diesem Grund entschied sie sich gemeinsam mit Ellen Abel als Sprecherin des Stellenplanungsausschusses zu einem Videointerview, in dem beide die Entscheidungsprozesse im Kirchenkreis erklären, wie mit den Vorgaben umzugehen ist, welche Planungen es überhaupt gibt und auch, dass jede Veränderung auch Chancen beinhaltet, insbesondere wenn es darum geht, dass nicht mehr jede Gemeinde alles anbieten muss, sondern auf regionaler Ebene Schwerpunkte gesetzt werden, die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende entlasten sollen.

So erläutert die Superintendentin, dass der Kirchenkreis am Ende des nächsten Planungszeitraums, also 2028, pro Jahr 842 000 Euro weniger zur Verfügung haben wird als bisher. „Die Regionen sollen
gemeinsam überlegen, wie in ihren Gemeinden am sinnvollsten die Kürzungen umzusetzen sind“, sagt sie auf die Frage, wie denn entschieden wird, wo und was eingespart wird.

„Uns im Stellenplanungsausschuss war es wichtig, die Basis mit einzubinden“, betont auch Ellen Abel.
Die Kirchenvorstände kennen ihre Situation am besten, führt sie aus, so dass sie sagen sollen, was ihnen in den Regionen wichtig ist. So soll gewährleistet sein, dass alle wichtigen Aufgaben erledigt werden können. Diese größeren Strukturen sollen Synergien zwischen den Gemeinden schaffen.
Somit machen beide deutlich, dass die Notwendigkeit zur Veränderung zwar von außen kommt, die
Ausgestaltung der künftigen Arbeit aber aus den Gemeinden heraus bzw. ebenso aus den Einrichtungen des Kirchenkreises und der Verwaltung, die sich so auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren und dadurch zukunftsfähig aufstellen können. „Die Arbeit wird sich für jeden ein Stück weit verändern“, sagt Ulrike Schimmelpfeng zuversichtlich, „aber es kann eine Chance sein, dass wir noch einmal nachdenken können, was für uns als Kirche wirklich wichtig ist.“

Das Videointerview mit Ulrike Schimmelpfeng und Ellen Abel führte Christian Dolle, gefilmt wurde es von Julian Diener.

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Jahreslosung 2022

Quelle: https://www.verlagambirnbach.de Motiv von Stefanie Bahlinger, Mössingen